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Fachkräftemangel meistern: Strategien für Unternehmen

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Die Wirtschaft steht vor vielen Herausforderungen – eine betrifft nahezu alle Branchen: der anhaltende Fachkräftemangel. Viele Unternehmen fühlen sich machtlos, doch es gibt Maßnahmen, mit denen man aktiv gegensteuern und Selbstvertrauen zurückgewinnen kann.

Fehlende Mitarbeitende verhindern Wachstum Laut der Bundesagentur für Arbeit gibt es im September 2025 rund 631.000 offene Stellen am ersten Arbeitsmarkt. Diese vakanten Positionen verteilen sich breit über verschiedene Branchen. Gleichzeitig steigt der Bedarf von Unternehmen, die sich weiterentwickeln wollen – doch der Fachkräftemangel bremst die Konjunktur.

Verschiedene Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Es gilt ein Arbeitnehmermarkt: Die Arbeitskräfte haben oft den längeren Hebel. Unternehmen müssen sich um Talente bewerben, statt umgekehrt. Aktuelle Entwicklungen beeinflussen Unternehmen und den Arbeitsmarkt:

Politische Maßnahmen sind nötig, etwa Modernisierung von Bildungs- und Ausbildungssystemen, Anerkennungsverfahren, Migrationsstrukturen für Fachkräfte aus dem Ausland sowie Ausbau der Kinderbetreuung, besonders in ländlichen Regionen. Unternehmen sollten darauf aufmerksam machen, wo Handlungsbedarf besteht.

Doch vor allem sollten Unternehmen selbst aktiv werden und das Beste aus der aktuellen Lage machen. Zu oft bleiben sie in alten Strukturen stecken. Potenziale liegen besonders in:

So positionieren sich Unternehmen glaubwürdig als zeitgemäße Arbeitgeber im Wettbewerbsumfeld. Dafür braucht es ein Umdenken: einen ehrlichen, selbstkritischen Blick auf Angebot, Anforderungen an Talente und pragmatische Lösungen.

Mitarbeitenden Zufriedenheit. Zufriedene Mitarbeitende sind zentral im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Warum es sich lohnt: Kündigungen bedeuten Wissensverlust, Vakanz Zeiten, Mehrbelastung anderer, Qualitätsverluste und negatives Signal für Kunden. Zufriedene Mitarbeitende lassen sich weniger leicht abwerben, sind leistungsfähiger und loyal – sie wirken oft wie Botschafter bei der Suche nach neuen Talenten.

Arbeitsbedingungen. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und Workation sind inzwischen etabliert. Wer das ablehnt, hat Wettbewerbsnachteil. New Work gilt nicht für jedes Jobprofil gleich, aber Unternehmen sollten Flexibilität prüfen und transparent kommunizieren, wo es Grenzen gibt. Individuelle Regelungen zur Berücksichtigung von Bedürfnissen sind legitim. Unterschiede zwischen Kollegen (z. B. Büropräsenz vs. Homeoffice) sollten berücksichtigt werden.

Kurz-, mittel- und langfristige Planung. Unternehmen geraten durch Kündigungen oder Renteneintritte ins Straucheln, statt proaktiv vorzugehen. Eine vorausschauende Personalplanung und -entwicklung ist entscheidend. Nachfolgen sollten intern und extern rechtzeitig gesucht und entwickelt werden. Dazu gehört auch, Kompetenzen in neuen Bereichen wie KI aufzubauen – Unternehmen müssen Qualifizierung selbst in die Hand nehmen und ein starkes Skill Management etablieren.

Bewerbungsprozess schlank gestalten. Viele Unternehmen haben Bewerbungsprozesse in Zeiten entwickelt, in denen auf eine Stelle unzählige qualifizierte Bewerbungen kamen. Heute sieht die Situation ganz anders aus. Bewerbungsprozesse sollten daher schlank, unkompliziert und schnell sein. Schnelligkeit ist ein absolutes Muss: Wenn man Bewerbungen wochenlang sammelt, diskutiert und erst dann Gespräche terminiert, verlieren sich die qualifiziertesten Kandidaten oft anderweitig oder verlieren das Interesse.

Jobangebot vs. Stellenanzeigen. Auf einem Arbeitnehmermarkt bewerben sich Unternehmen bei den Talenten – nicht umgekehrt. Eine gute Recruiting-Strategie in Verbindung mit authentischem Employer Branding ist heute der Schlüssel zur Besetzung offener Positionen. Viele Unternehmen formulieren jedoch Anforderungsprofile, die kaum erfüllbar sind, und fokussieren zu stark auf das, was gesucht wird. Wichtig ist stattdessen: Warum sollten Talente in diesem Unternehmen arbeiten wollen? Tipp: Fokus auf Grundkompetenzen legen und Angebote zur Weiterentwicklung deutlich machen.

Es gibt viele Einflüsse auf den Arbeitsmarkt. Nicht alles können Unternehmen beeinflussen. Deshalb gilt: Identifizieren Sie Bereiche, in denen Sie selbst aktiv werden können. Wer die Ursachen versteht und konkrete Maßnahmen ergreift, kann Lösungen entwickeln und sich als attraktiver, zeitgemäßer Arbeitgeber positionieren. Das ist manchmal herausfordernd, aber notwendig, um langfristig erfolgreich zu bleiben.

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